Es war ein zähes Ringen, bis die Weltarbeitsorganisation (IAO) endlich akzeptierte, bei ihren Weltkonferenzen zum Thema Kinderarbeit auch die Betroffenen selbst zu Wort kommen zu lassen. Bei der diesjährigen 5. Weltkonferenz zur Beseitigung der Kinderarbeit in Durban, Südafrika (15.-20.05.2022) saßen Kinderarbeiter:innen erstmals bei einer offiziellen Veranstaltung mit auf dem Podium und redeten mit.
Chiles Kinderarbeiter in Zeiten der Pandemie
Phasen globaler Krisen waren schon immer ganz schlechte Zeiten für Kinderrechte. Die dramatisch gestiegene Zahl an Kinderarbeiter:innen ist nur ein Indiz dafür. Die spürbare Verschlechterung ihres Alltags ein weiteres. Denn dass Familien auf die informellen Arbeit ihrer Töchter und Söhne angewiesen sind, war schon vor Corona der Fall. Doch mit dem Wegfallen der Schulen als zumindest temporären Schutzräumen müssen die rund 160 Millionen arbeitenden Mädchen und Jungen jetzt länger und vielfach unter schlechteren Bedingungen arbeiten. Dadurch ist ihr Recht auf Bildung ist stärker gefährdet als zuvor. Genauso wie ihre Zukunft.
„Time to Talk!“: Arbeitende Kinder über Kinderarbeit
Das Jahr 2021 wurde zum internationalen Jahr gegen Kinderarbeit ausgerufen. In Deutschland haben viele Politiker:innen, Organisationen und Verbände dieses Thema aufgegriffen. Aber was sagen die Betroffenen selbst, die arbeitenden Kinder weltweit? Unsere Kindernothilfe-Kinderrechtsexpertin Lea Kulakow berichtet uns von durchgeführten Kinderbefragungen und gegründeten Kinder-Komitees. Und sie stellt uns die Ergebnisse der „Time to Talk!“-Kampagne und die Forderungen der arbeitenden Kinder vor:
Kinderarbeit in Indien: Ursachen und Lösungsansätze
Trotz boomender Wirtschaft leben in Indien Millionen Menschen in extremer Armut. Auch ausbeuterische Kinderarbeit ist weit verbreitet. Durch die Coronapandemie ist die Schere zwischen Arm und Reich noch größer geworden. Samira Rahim und Arulraj Daje von der Kindernothilfe in Indien berichten von der aktuellen Situation arbeitender Kinder vor Ort.