Chile: Wenn Gewalt den Alltag bestimmt

Draußen wird geschossen. Drinnen liegen die Vorschulkinder auf dem Boden und singen „Häschen hau ab“: Im Armenviertel von Chiles Hauptstadt Santiago de Chile spielen sich dramatische Szenen vor dem Kindernothilfe-Partnerprojekt „La Victoria“ ab. Nur durch die Geistesgegenwart und den Mut der Betreuerinnen kommen die Mädchen und Jungen unbeschadet davon. Und die Kindertagesstätte verdient einmal mehr ihrem Beinamen „Ort der Zuflucht und der Hoffnung“.

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Chiles Kinderarbeiter in Zeiten der Pandemie

Phasen globaler Krisen waren schon immer ganz schlechte Zeiten für Kinderrechte. Die dramatisch gestiegene Zahl an Kinderarbeiter:innen ist nur ein Indiz dafür. Die spürbare Verschlechterung ihres Alltags ein weiteres. Denn dass Familien auf die informellen Arbeit ihrer Töchter und Söhne angewiesen sind, war schon vor Corona der Fall. Doch mit dem Wegfallen der Schulen als zumindest temporären Schutzräumen müssen die rund 160 Millionen arbeitenden Mädchen und Jungen jetzt länger und vielfach unter schlechteren Bedingungen arbeiten. Dadurch ist ihr Recht auf Bildung ist stärker gefährdet als zuvor. Genauso wie ihre Zukunft.

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Chiles große „Reiñma“: die Familie der Mapuche

Die Mapuche sind die größte indigene Volksgruppe und gleichzeitig ethnische Minderheit in Chile. Aber ihre Rechte werden systematisch missachtet, und sie sind Diskriminierung, Ausgrenzung und Vorurteilen ausgesetzt. Wenig verwunderlich, dass vor allem die in der Großstadt lebenden jüngeren Generationen die eigene Identität zu verleugnen begannen (z.B. durch die Änderung des Namens). Zunehmend verdrängten sie kulturelle Traditionen, Werte und gar die eigene Sprache Mapudungun. Erst seit einigen Jahren besinnen sie sich wieder auf die eigene Kultur und Identität, um sich so gegenseitig zu unterstützen. Gerade in Zeiten der Covid-19-Pandemie ist dies von entscheidender Bedeutung.

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Corona in Chile – Die Pandemie läuft aus dem Ruder

In fast ganz Europa flachen die Kurven mit den Corona-Neuinfektionen ab. Nach und nach lockern viele Staaten die Quarantäneregeln und setzen sich intensiv mit den gravierenden sozialen und ökomischen Folgen der Pandemie auseinander. Doch den Menschen in Lateinamerika steht der Höhepunkt der Ansteckungen mit dem gefährlichen Virus noch bevor. Scheinbar unaufhaltsam entwickelt sich der Subkontinent zum weltweit gefährlichsten Corona-Krisenherd. Ein Interview mit José Horacio Wood (Fundación ANIDE) über die Lage in Chile. 

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Chile 10 Jahre nach dem Erdbeben: Ein Land kommt nicht zur Ruhe

Vor zehn Jahren, in den frühen Morgenstunden des 27. Februars 2010, und zwar exakt von 03:34 bis 03:37 Uhr – drei Minuten lang – bebte im Süden Chiles die Erde und das mit extremer Gewalt. Vor allem in ländlichen Gebieten sind die Spuren der damaligen Verwüstungen immer noch zu sehen. In diesem Jahr wird der Gedenktag inmitten einer ganz anderen Krise begangen… Von Jürgen Schübelin weiterlesen